Samstag, 17. Mai 2008

Guter Urlaub

Ein Urlaub voller wichtiger Momente neigt sich dem Ende zu.

Ich habe mich am Donnerstag spontan mit einer alten Schulkameradin in Hamburg verabredet und ich muss zugeben, dass dieser Abend gelungen war. Wir schauten Chiko im Kino. Diesen Film werde ich mir auf DVD holen, denn der ist absolut gelungen. Lustigerweise kam noch eine Freundin ihrerseits dazu. Im ersten Moment war ich dagegen, denn ich mag das nicht, mit mehreren Leuten was zu unternehmen. Aber dieses Mal ging es. Sie war nett und arbeitet bei der Technikerkrankenkasse^^ So ein richtiges Büromädchen. Sie hat mich erstmal aufgeklärt, warum die AOK Hamburg schlechter sei als die AOK Niedersachen. :)

Das Beste war aber noch, dass die Freundin von meiner alten Schulfreundin noch zwei andere Freundinnen im Schlepptau hatte. Also waren wir zu fünft im Kino. Während meine Schulkollegin so langsam bereute in diesen Film gegangen zu sein, weil unter anderem Tibet, dem schwachsinnigen Weggefährten von Chiko einen Nagel in den Fuß gerammt bekam, drehten die anderen 3 so richtig auf. Frei nach dem Motto: „Hey, das spielt ja in Wandsbek! Da war ich schon mal!“ Naja, ich gehöre eher zu der Sorte, der sich seinen Teil denkt, anstatt quer durchs Kino zu brüllen.


Über Ebay habe ich mir heute meine ersten Artikel ersteigert, das war schon ziemlich bemerkenswert, wie paranoid man sein kann bei so einer Auktion. Die letzte halbe Stunde habe ich auf den Monitor geglotzt, wie ein Jäger, der seine Beute nicht aus den Augen lässt. Hoffentlich überbietet mich keiner, dann wird’s noch teurer, dachte ich. Doch Niemand funkte dazwischen. Ich habe mir ein paar Buttons gekauft mit Nintendo und Amiga Motiven drauf. Der Verkäufer meinte, er hätte einen ganzen Beutel geschenkt bekommen und wisse nicht, woher diese Buttons kommen. In den Kommentaren von einigen seiner Kunden konnte ich jedoch lesen, dass es eher danach aussah, dass er die Dinger selbst herstellen würde. Ich solle denken, was ich wolle, schrieb er mir^^


Oliver Kahn nahm heute sein Abschied. Eigentlich bin ich so ein Typ wie er. Ich weiß noch, als ich damals beim ESV Maschen spielte und irgendwie nicht wusste, warum ich an einem Tag so gut und an einem anderen Tag unterirdisch schlecht war. Ich erinnere mich noch gut daran, wie ich mit meiner Fresse im Schnee lag, weil ich mir zu Hause im Garten den Ball gegen die Wand geschossen habe, um das Fangen zu üben, das zog ich konsequent durch, egal ob der Boden hart gefroren war oder nicht. Ich habe mehr getan in der Winterpause als alle anderen, aber all dies hatte nicht gereicht um eine konstante Leistung zu bringen.

Nach meinem Klinikaufenthalt werde ich jedenfalls wieder anfangen Fußball zu spielen. Dann habe ich auch einen guten Indikator dafür, inwieweit sich ein Klinikaufenthalt auf einen Adsler auswirkt.

Montag, 12. Mai 2008

Kindheitserinnerungen (1)

Irgendwann stand ich in der Küche, ich war noch so klein, aber schon so groß, dass ich mir eigenständig die Hosen runterziehen konnte. Jenes tat ich dann auch, weil ich musste. Der Deckel öffnete sich und ich pinkelte im Stehen in die Öffnung. Sekunden später wurde mir schlagartig bewusst, dass ich in den Mülleimer gepinkelt habe. Ich tat dies nicht, weil ich meinen Eltern einen Streich spielen wollte, sondern weil ich es nicht gemerkt habe. Ich habe die Küche nicht als Küche gesehen. Ich war passives Subjekt ohne Kontrolle über die Situation.

Sonntag, 11. Mai 2008

Wenn Zeit und Geld nichts wert sind....

Heute ist ein Sonntag. Eine Woche Urlaub steht vor der Tür. Eigentlich ist es ein Grund zur Freude, aber so richtig freuen kann ich mich über gar nichts mehr. Ich habe sogar mal nicht mein ganzes Gehalt in den ersten Tagen für Scheiße ausgegeben. Ich könnte als irgendwo hingehen und mal die Sau rauslassen oder auf großer Shoppingtour gehen, aber was kann ich mir von meinem Geld kaufen, was mich noch erfreuen vermag?

Mir fällt nichts ein. Ich bin total erschöpft, obwohl ich heute nur ein bisschen Auto gefahren bin, natürlich durch die Feldmarkt, denn vor so einem richtigen Straßenverkehr habe ich einfach Angst. Angst, dass ich wieder jemandem die Vorfahrt nehme wie damals Ende April 2007 oder irgendwas übersehe und jetzt sitze ich hier und warte, bis ich endlich den Aufnahmetermin für Bad Bramstedt bekomme. Dies wäre der erste Schritt der Veränderung. Diese Veränderung kann ich nicht alleine vollführen, das habe ich erkannt. Seit einigen Jahren habe ich mich nicht mehr weiterentwickelt. Für die Filmhochschule muss ich mein Potenzial abrufen können, so ein kraftloses herumeiern wie auf dem Gymnasium oder jetzt in meiner Ausbildung, die noch nicht mal was mit Film und Fernsehen zu tun hat, darf es da nicht mehr geben. Jetzt ist die letzte Chance etwas zu ändern.

ADHS war immer da und wird auch immer da sein, nur muss ich es kontrollieren lernen, sprich, Stärken weiter ausbauen sowie Schwächen abbauen. Ich glaube aber, dass dieses Kraftlosigkeit, diese unendliche Müdigkeit gar nicht so viel mit ADHS im eigentlichen Sinne zu tun hat, sondern vielmehr mit einer Depression. Ich weiß, dass sie in mir lauert und ab und zu zum Vorschein kommt. Die Depression muss ich töten, bevor sie mich kaputt macht.


Doch mit welchen Mitteln ist mir das möglich?

Freitag, 9. Mai 2008

Vorwort

Ich habe also eine neue Seite. Zum dritten Mal oder zum vierten Mal. Die letzte hielt gerade einmal 2 Wochen oder so, bis ich keinen Bock mehr drauf hatte. Die erste hingegen war ziemlich gut besucht, um die 1800 Leute haben ihre Zeit mit einem Klick auf eben diese verschwendet. Ich möchte darauf hinweisen, dass ich fertig bin mit dieser Kinderkacke von damals. Dumme Sprüche, Bilder von irgendwelchen Parties, auf denen ich total besoffen in irgendeine Kamera gegrinst habe oder irgendwelche Links zu irgendwelchen abstrusen Homepages wird es hier nicht mehr geben.

Ich starte dieses Projekt, weil es in Deutschland so nicht mehr weiter gehen kann und es meine verdammte Pflicht ist, zumindest den Besuchern dieser Seite über etwas aufzuklären, was dafür verantwortlich ist, das viel versprechende Existenzen zerstört werden. Ich rede hier von dem Aufmerksamkeitsdefizit-Syndrom. Diese Homepage soll dieses Thema zum Inhalt haben, dabei gibt es jedoch noch viele Dinge, die ich noch begreifen muss über ADS. Selbst betroffen zu sein heißt noch lange nicht, dass man auch verstanden hat, was mit einem abgeht. Unglücklicherweise hat esnie jemand gemerkt oder vermutet, dass ich ADS habe. Dass ich anders bin und immer der war, der aus der Reihe tanzte hat man natürlich schon gemerkt und so erklärt, wie die eigene Sicht der Dinge es eben zuließ. Nicht selten wurde ich einfach für bekloppt gehalten, aber irgendwie nie für dumm. Denn ab und zu ging es einfach und ich konnte zeigen, was in mir steckte. Dann kamen wieder Tage, an denen ich wie ein Zombie durch das Weltgeschehen stampfte mit nur einem Ziel vor Augen, das eigene Bett so schnell wie möglich aufzusuchen und einfach einzuschlafen. Ich bin 23 und halte Mittagsschlaf in der Firma. Ich habe Kollegen, die sind schon fast in Rente und brauchen so etwas nicht. Was soll ich davon halten? Was kann ich davon halten? Da ich langsam begriffen habe, dass man Äpfel (nicht Betroffene) nicht mit Birnen (Meinesgleichen) vergleichen kann, sind mir diese Überlegungen eigentlich keiner Aufmerksamkeit mehr wert.

Dieser Blog wird nun ein stiller Zeuge davon werden, wie ich es trotz eines kaputten Lebens und einem Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom schaffen werde, 2011 auf die Filmhochschule in München zu gelangen um dort das Handwerk eines Regisseurs zu erlernen, denn ich will Filme machen und nichts anderes.